Prof. Dr. Burkhard Rost

Lehrstuhl: Bioinformatik
Fakultät: Informatik
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Wissenschaftliche Laufbahn und Forschungsgebiete

Prof. Rost (*1961) forscht auf dem Gebiet der Bioinformatik und Rechnergestützten Biologie mit dem Ziel der Vorhersage von Funktion und Struktur von Proteinen und Genen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vorhersage von Protein-Wechselwirkungen sowie dem Effekt von Änderungen einzelner Aminosäuren, die als sogenannte SNPs (Single Nuclear Polymorphisms) die winzigen Molekularen Unterschiede zwischen Individuen – und manchmal Organismen – ausmachen, die aufsummiert die enormen Effekte haben, die wir täglich erleben. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, das Verständnis der Funktionsweise von Proteinen, Genen und Zellen zu vergrößern. Außerdem versucht die Forschungsgruppe dazu beizutragen, Krankheiten früher zu erkennen und besser zu behandeln. Die besondere Nische der Gruppe ist die Verbindung von künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen mit Evolution.

Nach dem Studium der Physik, Geschichte, und Philosophie an den Universitäten in Gießen und Heidelberg, promovierte Burkhard Rost am Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium (EMBL, 1994). Nach Forschungsaufenthalten am EMBL, dem Europäischen Bioinformatik Insitut (EBI, Cambridge, GB) und einer kurzen Phase in der Industrie (LION bioscience, Heidelberg) trat er 1998 eine Professur an der Columbia Universität in New York an. Dort arbeitete er in der Fakultät für Biochemie und Molekulare Biophysik der Medizinischen Hochschule von Columbia. Im Sommer 2009 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Bioinformatik der TU München an. Er ist Mitglied der „New York Academy of Sciences“ sowie Präsident der ISCB ("International Society vor Computational Biology", seit 2007), der einzigen Berufsvereinigung, die seinen Forschungsbereich international vertritt.

Seine Arbeit hat international hohe Anerkennung gefunden. So sind seine etwa 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen über 15000-mal zitiert worden, 3 davon mit über 1000 Zitaten (h-Faktor von 2010 ist 50). 1992 veröffentlichte Burkhard Rost einen der ersten Internet Server in der Molekularbiologie (PredictProtein), und seine Programme sind viele Millionen Male von über 100.000 Wissenschaftlern aus über 100 Ländern benutzt worden. Er war Mitveranstalter von über 30 großen internationalen Tagungen und Konferenzen, und hielt über 130 eingeladene Vorträge in 20 Ländern. 






Wichtigste Auszeichnungen
Alexander von Humboldt Professur (2009)



Schlüsselpublikationen
Rost B, Sander C: "Prediction of protein secondary structure at better than 70% accuracy". J. Mol. Biol. 1992; 232: 584-599.

Rost B: "PHD: predicting one-dimensional protein structure by profile-based neural networks". Methods in Enzymology 1996; 266: 525-539.

Nair R, Rost B: "Mimicking cellular sorting improves prediction of subcellular localization". J. Mol. Biol. 2005; 348: 85-100.

Przybylski D, Rost B: "Consensus sequences improve PSI-BLAST through mimicking profile-profile alignments". Nucleic Acids Res. 2007; 35: 2238-2246

Ofran Y, Rost B: "Protein-protein interaction hotspots carved into sequences". PLoS Computational Biology 2007; 3: e119.

Schlessinger A, Liu J, Rost B: "Natively unstructured loops differ from other loops". PLoS Computational Biology 2007; 3: e140.

Bromberg Y, Rost B: "SNAP: predict effect of non-synonymous polymorphisms on function". Nucleic Acids Res. 2007; 35: 3823-3835.




Lehrveranstaltungen
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